12.06.2002 Beobachtungen zum 1. Dragster Festival - oder: "Alles wird Gut"


Nächstes DRM-Rennen
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Endlich hat unser Warten ein Ende und wir dieseln Richtung Norden
zum "1. Dragster Festival" im Motopark Oschersleben.
Die üblen Erfahrungen unserer letzten Fahrt nach Norden haben sich
intensiv eingeprägt und so folgen wir von Frankfurt aus dem Weg nach
Osten und fahren über Landstraßen bis nach Bad Hersfeld West. Die
ersten 140 km lassen sich in doch immerhin 2,5 Stunden absolvieren,
was gegenüber der Fahrt nach Husum eine 50% Verbesserung bedeutet.

In Bad Hersfeld beginnen auch sofort heftige Regenfälle die praktisch
die gesamte Strecke nicht mehr enden. Bei Göttingen sind wir so vom
Tempo 70-gefahre genervt, daß ein Ausweichen auf die B27 als logisch
und richtig erkannt wird. Nach 20km Autobahnähnlicher Ausbaustrecke
haben wir dann nur noch 100 km Rübenacker mit Kopfsteinpflaster,
Bodenwellen, Kurvengeschlängel und Achterbahn zu meistern. Wir
lernen, daß die letzte Eiszeit heftige Geröllmassen hinterließ, die man
heute Harz nennt und die man bei Fernreisen besser meidet. Als Krönung
erhalten wir Nebel und sind völlig fertig, als wir um 22.30 Uhr im Moto-
park ankommen. Damit sind wir bei weitem nicht die Letzten .....

 

Das Fahrerlager ist auch bei Regen und in der Nacht als groß und perfekt zu erkennen.
Mit den bereits anwesenden Kollegen wird noch ein Bier ausgetrunken............

Die auch am Samstag Morgen auf das Dach trommelnden Wassermengen beweisen,
daß die Getränkemenge offensichtlich zu gering war um die Götter günstig zu stimmen.

Der Motopark erweist sich als totale Profi-Strecke. Die Macher dort haben ihr Refugium
(leider außer dem Wetter) genial im Griff. Nach endlosem Warten wird dann leider auch
der Samstag für "rain-out" erklärt und von Manfred ein Not-Termin-Plan verkündet, der
am Sonntag nach einem einzigen Quali-Lauf die komplette Renn-Durchführung
gewährleisten soll.

Wir haben aus den Erfahrungen des Vorabends gelernt und versuchen mit Nachdruck
die Wetterverhältnisse zu beeinflussen (Motto: Alles auftrinken - dann gibt's auch schönes Wetter)......
Ein knackiger Warm-up weckt uns in der fortgeschrittener Nacht und beweist, daß
unsere Bemühungen diesmal von Erfolg gekrönt sind. So zeigt sich am frühen Sonntag
Morgen der Himmel extrem düster, aber es ist TROCKEN und dementsprechend
startet der erste und einzigen Qualilauf um 8,00 Uhr !!!

Ergebnisse möchte ich hier nur begrenzt wiedergeben, zumal praktisch alle Endläufe
durch Fotos dokumentiert werden (ja - ich arbeite daran).
Sobald bestätigte Ergebnisse vorliegen, werden diese wieder Tabellarisch unter
"Rennen" und "Ergebnisse" abgelegt.

Alle Fahrer kämpfen mit der neuen Strecke, die natürlich nach dem Regen standesgemäß
überpowern werden will. Erfreulich ist, daß bei den Comp-Cars (Quali ab 8.45 Uhr )
Rolf Amman und sein Blown Nugget antritt. Er hatte wegen Hochzeit und Nachwuchs
pausiert und wird den Rest der Saison (als Comp AA/A bzw in Hockenheim als Pro
Mod) antreten. Seine erster Burn-out stellt eine Monster-Wolke in die Landschaft, die
gleich auch den Rekord-Burn-Out des Wochenendes darstellt. Dank neuer Achse ist
der Quali-Lauf erstaunlich geradeaus, aber es wird dabei bereits ersichtlich, daß die
starken Fahrzeuge Probleme haben werden.

Wie üblich zeigt Peter Sattler wie man seinen Index deutlich unterschreitet und Berti
gefällt durch einen weiteren Wheelie.

Nach dem Qualifikationsdurchlauf aller Klassen erfolgt ein Demo-Burn-Out vom TA(?)
Methanoler Peter Schöfer, dem Führenden in der FIA-Meisterschaft. Wirklich begeisternd.
Direkt danach laufen dann auch schon die Elliminations. Wie befürchtet, bekommen die
Comp Cars zum großen Teil ihre Kraft nicht auf die Straße. Rolf Amman, Gerd Habermann
und Marco Maurischat verlieren bei Ihren 200m Burn-Outs. Bei Timo Habermann qualmt
es auch, aber eher aus dem Bereich der linken Zylinderbank. Traudl Moser kommt eine
Runde weiter, wo ihr dann jedoch leider beim Burnen eine Strebe des Heckspoilers
abreißt. Benni hat das zunächst für eine Stößelstange gehalten und so verschiedene
Zuschauer in Panik versetzt. Im Endlauf zeigt jedenfalls Peter Sattler daß er nicht nur der
Schnellste in der Quali ist und überläßt Bert Gorselitz nur den 2. Platz.

Auffällig in anderen Klassen: Wolfgang Dorsch hat sich trotz neuem Motor bei den
Street-Harleys durchgesetzt und hätte mit den erreichten Zeiten auch bei den
Modified-Harleys gut mitgespielt. Die Modifieds gewinnt der Belgier
Mark van den Boer souverän.

Public Race 1 zeigt die Überlegenheit von UKS Racing / Frank Linte. Seine Cabrio-Vette
schaffte es mal wieder nach ganz vorne. Die Public Race 2 wird von Ralf Schellhorn vom
Carpe Diem Racing beherscht, der sich trotz massiver Motorproblemen durch das Feld Käfert.
Klecki verirrt sich beim Public Race im Motopark in den B-Pool und rollt diesen praktisch
von hinten auf.

Super Street Cars wird von Martin Weikum vor Ralf Dewald (dem Sieger von Husum)
gewonnen. Michael Krenz fällt in den Eliminations mit qualmendem Motor auf.

Jan Hardekopf hat bei den Super-Gassern mit seinem 55er MG jeden Gegner eher knapp
geschlagen, bis er zum Schluß (gegen MrT) ganz oben auf der Treppe steht.

Super-Comp zeigt eine Widerholung des Husum-Finales, wo sich allerdings diesmal
Sandra Fäth gegen Klaus Habermann durchsetzt.

Für mich ist die ET-Klasse der Gewinnerklasse des Wochenendes. Sensationell knappe
Rennen sorgen dort für Hochspannung. Ich freue mich, daß diese Rennklasse im nächsten
Jahr in die DRM aufgenommen wird. Das Finale im Motopark gewinnt Hjalmar Scheibler
vor Christoph Nauck.

Erwähnenswert sind die Helfer, die im Motopark nicht mit eigenen Autos antreten können
und wie selbstverständlich bei anderen Teams helfen: Rudi Füssel hat in Husum leider einen
kurzfristig nicht zu behebenden Getriebeschaden davongetragen (nun - eigentlich eher sein Auto)
und hilft im Team des mittlerweile gelben "Black Jack". Tom Winters Auto ist leider noch nicht
Raceready (auch Getriebeprobleme), weshalb Tom bei Traudl Moser schraubt.
Michael Robl trifft am Samstag auf seiner Harley leicht übernächtigt von einer Hochzeit ein
und wird sofort von Gerd Habermann "verpflichtet". Dies sind Beispiele einer genialen Hilfs-
bereitschaft, die es wohl nur bei Dragracern gibt! Sowas findet man in anderen Rennserien nicht!

Sonstiges:
Wir fotografieren und filmen am Sonntag vom Rennturm hinter dem Ziel; Dementsprechend ist
die Fotoperspektive diesmal etwas: "von oben herunter"

Trotz großem Werbeaufwand (Freikartenverlosungen, Zeitungsartikel vorab, Poster und
Hand-Out-Aktionen) kommen am Sonntag nur wenige Zuschauer. Die meisten wurden wohl
vom schlechten Wetter abgeschreckt. Das ist wirklich schade, weil die Aussicht von der
Tribüne, die auf einem Hügel liegt, einfach genial ist. Aber das Wetter wirde erst Sonntag-
Nachmittags richtig schön und bevor dann die Zuschauer kommen, sind die (diesmal erfreulich
frühen) Endläufe einfach schneller.

Eine Super-Veranstaltung. Wir sind froh daß wir dabeisein konnten und freuen uns jetzt schon
auf die "geklebten" Rennen im nächsten Jahr. Ein großes Lob an die Manschaft des Motopark
und herzlichen Dank für die freundliche Aufnahme

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